Die Kriminalität von Unternehmen wird inzwischen als eine bedeutende ökonomische und gesellschaftliche Gefährdung anerkannt. Ralf Kölbel (München) wird untersuchen, inwieweit deren Kontrolle in den vergangenen zwanzig Jahren, insbesondere in Gestalt selbstregulierter oder strafrechtlich orientierter Compliance, gelungen ist. Die Umweltkriminalität stellt eine weitere Form der Kriminalität der Mächtigen dar, die jedoch bislang, auch kriminologisch, noch zu wenig beachtet wird. Dabei scheinen in den massiven, global erfolgenden Schädigungen der Umwelt alle alten Bekannten der Makrokriminalität an einem Strick zu ziehen: Unternehmenskriminalität, Korruption, Staatskriminalität und organisierte Kriminalität. Maria Kotsovou (Lyon) wird berichten, was die Vereinten Nationen gemeinsam mit Interpol hierzu herausgefunden haben, und wie wirksam transnationale Programme zur Bekämpfung der Umweltkriminalität bislang gewesen sind.
Neben diesen Plenardebatten werden in der Wissenschaft wie in der Praxis tätige Kriminologinnen und Kriminologen in zahlreichen Arbeitsgruppen zu nahezu allen kriminologisch bedeutsamen Bereichen über ihre Forschungen und Erfahrungen vortragen und diskutieren.
Weitere Informationen zu der Tagung sowie das Programm finden Sie auf der Homepage der Uni Münster